UNKRAUT

Eine kleine Schneckengeschichte

Der Fünf-Minuten-Film UNKRAUT beschäftigt sich mit der Zerstörung der Natur durch den Menschen aus der Sicht einer Schnecke.

Das kleine Tier lebt auf einem winzigen Unkrautflecken inmitten grauen Steins. Was der Schnecke wundersam und paradiesisch erscheint, ist Straßenbauern Anlass zu letzten Ausbesserungsarbeiten an einer riesigen Plattenfläche. Die Straßenbauarbeiten bedrohen ihr Leben.

 

Der Zeichentrickfilm fasziniert mit dreidimensionalen Effekten und einem „schleimigen“ Hauptdarsteller.

Aufwändige Produktion

Nach mehreren Puppentrickfilmen war UNKRAUT mein erster farbiger Zeichentrickfilm, hergestellt während des zweiten Semesters an der Kunsthochschule Kassel. Ich entwickelte die Geschichte, machte die Regie, die Animation und die Kameraaufnahmen am Tricktisch. Die Produktion dauerte 1,5 Jahre. Die Bildaufnahme der 4500 von Hand kolorierten Trickfilmfolien benötigte vier Wochen. Sechs Geräuschbänder wurden zusammen mit der Musik von Edgar Knecht gemischt.

 

Zum Teil nutzte ich Rotoskopie. Für eine Einstellung baute ich eine kleine Wiese aus weißem Papier mit dicken schwarzen Konturen, nahm sie bei ihrer Drehung auf und übertrug die Formen der Gräser und Blumen Bild für Bild auf auf Zeichentrick-Papier.

 

Ich filmte Bewegungen echter Baumaschinen und eines Pflasterers auf 16mm Film. Durch Nachzeichnen der Konturen auf Animationspapier, das grobe Übertragen mit schwarzem Wachsstift auf Trickfilmfolie und das Kolorieren mit verschiedener grauer Acryl-Farbe erhielt die Szenerie ein kaltes und gefühlloses Erscheinungsbild.

 

Im Kontrast dazu animierte ich die Schnecke frei Hand und färbte sie und ihre Umgebung mit kräftigen und leuchtenden Farben, um die friedliche und erfreuliche Welt der Schnecke zu akzentuieren.

 

Um einen dreidimensionalen Effekt zu erzielen, konstruierte ich bewegliche Multiplan-Ebenen, wie Disney, um Tiefen(un)schärfe zu erzielen. Teilweise mussten neun Kurbeln Bild für Bild per Hand gedreht werden, um eine Kamerafahrt (siehe Ausschnitt) oder die Tiefe des Wolkenhimmels zu simulieren.

Besondere Empfehlung

Prädikat „besonders wertvoll“, Deutsche Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW)

www.fbw-filmbewertung.com/film/unkraut

 

Freigegeben ab 0 Jahre, Deutsche Freiwillige Selbstkontrolle (FSK)

 

Empfohlen für den pädagogischen Einsatz.

Festivals und Filmpreise

Diese Erstlingsarbeit überzeugt auf Anhieb. Dem Film gelingt mit zeichnerischen dynamischen Mitteln, eine Metapher für die Bewahrung der natürlichen Umwelt zu formulieren. Die unaufhaltsame Betonierung der Umwelt bildet den kritischen Ansatzpunkt, um bewusst zu machen, wie noch die letzten Reste der Natur in unseren Städten zugebaut werden. Der Film ist ein Appell für die Erhaltung ökologischer Vielfalt in unseren Städten, Natur wird hier symbolisiert durch Unkraut, das sich gegen seine Vertilgung wehrt. Der Film zeichnet sich durch unkonventionelle zeichnerische Qualität und ästhetischen Charme aus.
Prädikat „besonders wertvoll“, Filmbewertungsstelle Wiesbaden

 

Gold Medaille, Internationales Festival des nicht-professionellen Films (UNICA) 1991, St. Gallen, Schweiz

www.unica-web.one

 

2. Publikumspreis, Studentenfilmtage 1991, Babelsberg

 

GROSSER BAYERISCHER LÖWE für den “Film des Jahres” Bayerische Film- und Video-Festspiele 1991

 

Filmrolle “Best of Ottawa 92”, Internationales Trickfilm Festival Ottawa, Canada

www.animationfestival.ca

 

Präsentation auf der Welt-Umwelt-Konferenz 1992 in Rio de Janeiro, Brasilien

 

Bester Animationsfilm, Film and Video Festival 1995, Badalona, Spanien

 

Ankauf für die amerikanische Trickfilmshow “Animation Celebration” (Editor: Terry Thoren, L.A., USA)

Stab

Idee, Regie und Animation, Kamera und Ton
THOMAS STELLMACH

 

Musik
EDGAR KNECHT
www.edgarknecht.com

Koloristen
ANDY HUBER
THOMAS LOOSE
DIANA MUELLER
MONIKA STELLMACH
OMA STELLMACH

Technische Unterstützung
KAZIMIERZ BENDKOWSKI
NORBERT HOBRECHT
PETER LEMKEN
SIEGFRIED WOLF
H.P. WEINZIERL

 

Projektbetreuung
PROF. PAUL DRIESSEN

KUNSTHOCHSCHULE KASSEL

 

Copyright 1990
THOMAS STELLMACH ANIMATION

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Dauer

4:23 Minuten

Regie

Thomas Stellmach

Produktion

Thomas Stellmach Animation, 1991

Technik

Zeichentrick auf Folien, aufgenommen am Tricktisch mit Multiplan-Ebenen

Film-Ausschnitt

Kategorie
für Miete oder Lizensierung, Kurzfilm
Tags
Trickfilm, Kurzfilm